27.11.2025

Jochen Borchert mit dem Franz Luster-Haggeney-Preis ausgezeichnet

Ansprechpartnerin

Gabriele Blömker
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v.l.: Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Landwirtschaftsverlag: Hubertus Beringmeier, Preisträger: Jochen Borchert, Tochter des Namensgebers: Irene Luster-Haggeney, Dr. Ludger Schulze Pals (Vorstand Stiftung Landwirtschaftsverlag)

Der frühere Bundeslandwirtschaftsminister Jochen Bochert ist am 26. November 2025 auf Gut Havichhorst in Münster für seine Leistungen im Rahmen des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung mit dem Franz Luster-Haggeney-Preis der Stiftung Landwirtschaftsverlag Münster ausgezeichnet worden. Der Preis wird vergeben für herausragende Leistungen, die zur Verbesserung des Verhältnisses von Landwirtschaft und Gesellschaft, zur stärkeren Vernetzung von Stadt und Land bzw. zu einer wertschätzenden Wahrnehmung der Landwirtschaft und des Landlebens in der Öffentlichkeit beitragen.

„Jochen Borchert hat diesen Preis verdient, weil er es geschafft hat, ein sehr heterogen zusammengesetztes Gremium aus Vertreterinnen und Vertretern der Landwirtschaft, der Tierärzte, des Umweltschutzes und der Wissenschaft zusammenzuführen und langfristige Entwicklungsperspektiven für die Deutsche Nutztierhaltung aufzuzeigen und zugleich die gesellschaftliche Akzeptanz für die Produktion von Milch und Fleisch zu verbessern“, würdigt Hubertus Beringmeier, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Landwirtschaftsverlag die Leistungen des Preisträgers.

Bekanntlich ist die Umsetzung des Borchert-Plans gescheitert. Das schmälert aber nach Ansicht von Beringmeier die Leistung des 85jährigen ehemaligen Bundeslandwirtschaftsministers in keiner Weise. „Jochen Borchert hat bewiesen, dass sich scheinbar nicht vereinbare Positionen zusammenführen lassen. Er hat bewiesen, dass es möglich ist, auch bei einem schwierigen Thema wie der Nutztierhaltung ein konstruktives Diskussionsklima zu schaffen, in dem das Verständnis der Bürgerinnen und Bürger für die schwierigen Rahmenbedingungen der Tierhalterinnen und Tierhalter wächst. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher haben z.B. erst im Zuge der Berichterstattung über den Borchert-Plan erfahren, welche umwelt- und baurechtlichen Auflagen beim Stallbau einzuhalten sind, welche Mehrarbeit mehr Tierwohl bedeutet und was das kostet. Das ist in Zeiten wie diesen, in denen sich Extrempositionen immer unversöhnlicher gegenüberstehen eine Leistung, die gar nicht hoch genug bewertet werden kann“, sagte Hubertus Beringmeier in seiner Laudatio anlässlich der Preisverleihung.

Zum Hintergrund
Das Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung wurde im April 2019 von der damaligen Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner eingesetzt. Das 29köpfige Gremium unter Leitung von Jochen Borchert legte zehn Monate später im Februar 2020 seine Empfehlungen für die Zukunft der Nutztierhaltung in Deutschland vor. Diese Empfehlungen wurden eins zu eins in den Abschlussbericht der Zukunftskommission Landwirtschaft aufgenommen, aber bis heute nicht umgesetzt. Im August 2023 stellte das Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung die Arbeit ein, weil die Bundesregierung für den Haushalt 2024 keine ausreichenden Mittel für die Umsetzung des Borchert-Plans bereitstellen wollte.

Zum Preis
Der Franz Luster-Haggeney-Preis der Stiftung Landwirtschaftsverlag wird in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben. Er erinnert an den Landwirt und Politiker Franz Luster-Haggeney (1895 – 1958) aus Wadersloh-Liesborn, der kurz nach dem Krieg federführend an der Gründung der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe, des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes und des Landwirtschaftsverlages Münster beteiligt war. Diese drei Institutionen bzw. deren Rechtsnachfolger prägen noch heute maßgeblich die Landwirtschaft in Westfalen-Lippe.

Über die Stiftung Landwirtschaftsverlag
Die gemeinnützige Stiftung Landwirtschaftsverlag Münster wurde im Jahr 2012 von den Eigentümern des Landwirtschaftsverlages Münster, dem Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband, der Stiftung Westfälische Landschaft und dem Raiffeisenverband Westfalen-Lippe ins Leben gerufen. Sie fördert Projekte und Maßnahmen im ländlichen Raum aus den Bereichen Wissenschaft und Forschung, Bildung und Erziehung, Kunst und Kultur sowie Denkmalschutz.

Pressekontakt:
Dr. Ludger Schulze Pals
Vorstand Stiftung Landwirtschaftsverlag
Ludger.SchulzePals@lv.de
Tel. +49 2501 801 6600
Hülsebrockstr. 2–8, 48165 Münster